Wilhelm Weber

Wilhelm Weber (1804 - 1891) war Sohn eines Theologieprofessors der Universität zu Wittenberg. Zu Beginn seiner wissenschaftlichen Arbeit arbeitete er mit seinem Bruder Ernst Heinrich, einem Professor für Physiologie, zusammen. Sie beschäftigten sich mit der Schwingungs- und Wellenlehre.
Später arbeitete erin Göttingen mit Carl Friedrich Gauß. 1833 errichteten sie ein magnetisches Observatorium, mit dem das Erdmagnetfeld beobachtet wurde. Als Nebenprodukt der Untersuchungen von Gauß und Weber entstand der erste über größere Strecken funktionierende elektrische Telegraph.
Ab 1842 arbeitete Weber als Ordinarius für Physik in Leipzig. Dort formulierte er das Webersche Gesetz, welches die Wechselwirkung zweier zueinander in Bewegung befindlicher, elektrischer Teilchen beschreibt. Dieses Fernwirkungsgesetz setzte noch eine unendlich große Ausbreitungsgeschwindigkeit der Wirkung voraus. Es konnte die meisten damals bekannten elektrischen Erscheinungen, darunter die Induktion, erfassen. In dem Gesetz erschien eine als Webersche Konstante bezeichnete Geschwindigkeit c. Sie erwies sich später als Lichtgeschwindigkeit mal Wurzel aus 2 hoch 40.
Der bedeutendste Teil von Webers Lebenswerk ist die Einführung der absoluten elektrischen Maßsysteme. Er definierte z.B. den elektrischen Widerstand direkt als Quotient aus Spannung und Strom. Zu Webers Ehren trägt im heutigen SI-System die mit Wb abgekürtzte Einheit des magnetischen Flusses seinen Namen.