Max Planck

Max Planck

Max Karl Ernst Ludwig Planck (1858 - 1947) wurde am 23. April 1858 in Kiel als sechstes Kind des Juraprofessors Wilhelm Planck geboren. Er sollte eine Familientradition fortsetzen, die geprägt war von kirchlicher und staatlicher Aufopferung, excellenter Schulbildung, Unbestechlichkeit, Konservatismus, Idealismus, Zuverlässigkeit und Großzügigkeit.
Ab 9 Jahren besuchte Max Planck das berühmte Münchner Maximilian Gymnasium, nachdem die Familie nach München umgezogen war, weil der Vater hier Universitätsprofessor wurde. Hier wurde sein Interesse in Physik und Mathematik stimuliert.

1874 begann er in München ein Physikstudium. Dort bekam er aber wenig Ermutigung von seinen Professoren. 1877 wechselte er für ein Jahr nach Berlin. Er war wenig begeistert von den Vorlesungen von Hermann von Helmholtz und Gustav Robert Kirchhoff, obwohl sie einen guten Ruf als Forscher genossen. Trotzdem kam er speziell durch Veröffentlichungen von Rudolf Clausius über Thermodynamik zu seinem wissenschaftlichen Schwerpunkt.

Zurück in München promovierte Max Planck 1879 mit der Veröffentlichung "Über den 2. Hauptsatz der mechanischen Wärmetheorie", von der allerdings trotz ihrer Bedeutung niemand Notiz nahm. Ein Jahr später habilitierte er schon mit "Über Gleichgewichtszustände isotroper Körper in verschiedenen Temperaturen" und wurde Privatdozent in München.

1885 wurde er mit Hilfe der Verbindungen seines Vaters außerordentlicher Professor für mathematische Physik in Kiel.
Nach dem Tod von Kirchhoff wechselte Planck 1889 nach Berlin, wo Helmholtz ein verehrter Mentor und Kollege wurde. 1892 wurde er zum ordentlichen Professor für theoretische Physik berufen, 1894 wurde er Mitglied der Preußischen Akademie der Wissenschaften.

1859-60 definierte Kirchhoff einen schwarzen Körper als ein Objekt, das alle Starhlungsenergie wieder abgibt, die es je aufgenommen hat - er ist ein perfekter Absorber und Emitter. In der folgenden Zeit wurden viele Versuche und theoretische Überlegungen gemacht, um seine spektrale Energieverteilung festzustellen, d.h., wie viel Energie er mit verschiedenen Frequenzen bei einer bestimmten Temperatur abgibt. Planck erschien insbesondere eine 1896 von Wilhelm Wien entdeckte Formel glaubwürdig und versuchte sie auf der Basis des 2. Gesetzes der Thermodynamik herzuleiten. 1900 entdeckten mehrere Experimentalphysiker, dass Wiens Gesetz zwar für hohe Frequenzen stimmte, bei niedrigen Frequenzen aber völlig versagte.
Planck erfuhr von diesen Resultaten kurz vor einem Treffen der Deutschen Physikalischen Gesellschaft. Er wusste, dass sowohl die mathematische Verteilung der Strahlung nach Wiens Gesetz für hohe Frequenzen, als auch die experimentell gefundene Verteilung bei niedrigen Frequenzen richtig sein müsste. Also kombinierte er die beiden Ausdrücke durch Interpolation zu einer allgemeinen Formel - das Plancksche Strahlungsgesetz. Für Planck war es nur eine Vermutung. Wenn es ernst genommen werden sollte, musste es erst noch von einfachen Prinzipien abgeleitet werden. Im Dezember 1900 hatte er Erfolg. Dafür musste er allerdings seine Überzeugung aufgeben, dass das 2. Gesetz der Thermodynamik ein absolutes Naturgesetz sei. Dafür übernahm er Ludwig Boltzmanns Interpretation, dass es nur ein statistisches Gesetz ist. Er musste annehmen, das der schwarze Körper Energie nicht kontinuierlich aufnehmen und abgeben kann, sondern nur in bestimmten Energiequanten proportional zu ihrer Frequenz. Damit begrünsete Planck die Quantentheorie. Der Proportionalitätsfaktor war eine neue Naturkonstante - das Plancksche Wirkungsquantum h = 6,626075 × 10^-34 Js.
Plancks Konzept der Energiequanten widersprach der ganzen bisherigen Physiktheorie. Sogar er selbst akzeptierte es nur widerwillig. Erst Jahre später sollte es, z.B. durch Einsteins Arbeit, allgemeine Anerkennung finden. Dieser postulierte, dass auch die Strahlung selbst aus Quanten - den Photonen - bestünde. Dies wurde dann 1922 durch die Entdeckung des Comptoneffekts bewiesen.

1905-1909 war Planck Vorsitzender der Deutschen Physikalischen Gesellschaft. 1912 wurde er als Wissenschaftorganisator ständiger Sekretär der Preußischen Akademie der Wissenschaften in der Physikalisch-Mathematischen Klasse und 1913 Rektor der Berliner Universität. 1915/16 hat Planck abermals den Vorsitz der Deutschen Physikalischen Gesellschaft inne.

1918 erhielt Max Planck für die Begründung der Quantentheorie den Nobelpreis für Physik.

Er machte später keine Entdeckungen mehr von vergleichbarer Tragweite. Trotzdem steuerte es weiterhin Beiträge in verschiedenen Bereichen wie Optik, Thermodynamik, statistische Mechanik und physikalischer Chemie bei. Er war auch der erste prominente Physiker, der für Einsteins spezielle Relativitätstheorie eintrat.

1926 emeritierte Planck. Aus Anlaß seines Goldenen Doktorjubiläums 1929 stiftete die Deutsche Physikalische Gesellschaft die Max-Planck-Medaille, deren erste Preisträger Planck und Einstein waren.
1930-1937 war Planck Präsident der Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft zur Förderung der Wissenschaften (KWG).

In einem persönlichen Gespräch warnte er 1933 Adolf Hitler vor den verheerenden Folgen der Entlassung von jüdischen und politisch mißliebigen Wissenschaftlern. Er selbst bemühte sich, die Entlassung einzelner jüdischer Wissenschaftler durch Verzögerung zu entschärfen.

1945 zieht Planck nach Göttingen und wird wieder Präsident der KWG.

Max Planck starb am 4. Oktober 1947 in Göttingen.

1949 wurde die KWG als Max-Planck-Gesellschaft zur Förderung der Wissenschaften (MPG) zugelassen und entwickelte sich zur bedeutendsten außeruniversitären Forschungseinrichtung in Deutschland.